Tine, wir sind am Wochenende in der Markthalle und kochen dann Ossobuco zur Probe für euch.
Ja, ich habe einfach die beste genussfreudige Familie! Meine Schwägerin Feli und ich waren vor kurzem zu einem Kochdate im Studio verabredet. Unser Plan: den Rezeptklassiker Ossobuco zubereiten. Wir hatten nur einen ungefähren Plan und ein grobes Briefing von Fabrizio, meinem Schwager. Der lebt im Raum von Mailand und ist somit der absolute Fachmann, wenn es um die Verkostung des Rezepts geht. Ossobuco alla Milanese ist ursprünglich nämlich ein Klassiker der italienischen nördlichen Region Lombardei. In der Po-Ebene sind die geschmorten Kalbshaxen DAS Heimatrezept und somit das Äquivalent zu unseren Linsen mit Spätzle in Baden-Württemberg.
Ossobuco – was übersetzt „Knochen mit Loch“ bedeutet – besteht aus wenigen guten Zutaten. Unter anderem arbeiten wir hier mit Butter, bzw. Butterschmalz. Im Norden Italiens in der Po-Ebene gibt es nämlich viele Kühe für die Milchwirtschaft und deshalb auch reichlich gute Butter. Zudem gedeiht dort auch der klassische Risotto-Reis. Deshalb reichen wir zum Ossobuco ein Risotto Milanese mit Safran.
Ossobuco – butterzart geschmorte Haxenscheiben in göttlicher Soße
Wie gut, wenn man einen fantastischen italienischen Metzger in der Markthalle hat! Bereits für meine Knaller Pasta mit Salsiccia und Burrata hatte er mich damals fachkundig bezüglich dem Einsatz der italienischen Würste beraten. Auch dieses Mal bekamen wir nebst der besten Fleischqualität der Kalbshaxen noch einige Zubereitungstipps für unser Ossobuco mit über die Ladentheke geschmettert.
Grundsätzlich ist die italienische Küche geprägt von feinen und leichten Aromen. Wir bekamen den Tipp, die Kalbshaxenscheiben leicht zu salzen und zu pfeffern. Sie dann in Mehl zu wenden, in Butter (ich verwende Butterschmalz zum Braten) scharf anzubraten. Zwiebel, Knoblauch, Möhre, Sellerie in Würfeln geben als Gemüsegrundstock gebraten den geschmacklichen Wumms. Weißwein, Kalbsfond, halbierte Kirschtomaten, Kräuter. Und darin schmoren die Haxenscheiben dann entspannte 2 Stunden, manchmal auch länger.
Beim Zubereiten agierten Feli und ich mal wieder total spontan und folgten einfach unserer Koch-Intuition. Bei mir kam die Schwäbin raus, die bekannterweise viel und reichlich Soße liebt. Ich habe den Ansatz mit all dem guten eingekochten Wurzelgemüse, Fleischsäften und Wein zum Schluss durch die flotte Lotte gelassen. So wurde sie wunderbar sämig und etwas dicker. Ihr könnt aber auch final einfach etwas vom Schmorsud über das Fleisch und das Risotto träufeln. So ist es auch die authentischere Art, denn die Italiener stehen eher auf leichte feine Soßen. Geschmacklich sind beide Varianten der absolute Traum.
Rezept für Ossobuco alla Milanese – geschmorte Kalbshaxen mit Risotto alla Milanese
für vier sehr hungrige Personen
für das Ossobuco:
6 Stück Beinscheiben à ca. 250 g
Salz & Pfeffer
etwas Mehl zum melieren
reichlich Butterschmalz
4 große Möhren, geputzt, geschält und in Würfel geschnitten
1/2 Sellerieknolle, geputzt, geschält und in Würfel geschnitten
3 große Zwiebeln, geschält und fein gewürfelt
5 Knoblauch, geschält und fein gewürfelt
300 ml italienischer Weißwein, trocken
400 ml guter Kalbsfond
200 g Kirschtomaten, halbiert
einige Blätter Lorbeer, Rosmarin & Thymian
zum Würzen: Salz & Pfeffer, eine Prise Zucker
für die Gremolata:
1 kleiner Bund frische Blattpetersilie, fein gehackt
1 Bio Zitrone, davon die Zeste
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
für das Risotto Milanese:
1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt
300 g Risotto Reis (75 g pro Person)
150 ml Weißwein
600 ml Gemüsebrühe, erwärmt
1 g Safranfäden, gemörsert
50 g Butter (20 g zum Braten, 30 g zum Verfeinern)
75 g Parmesan gerieben
zum Würzen: Salz & Pfeffer
Ossobuco Amore!
Und so saßen wir zu viert an unserem Studio Tisch. Feli und ich leicht zerzaust von der lustigen Koch-Action am Sonntag Vormittag. Natürlich hatten wir wieder einmal das Timing ziemlich unterschätzt und reichten das Mittagessen um kurz vor 15:00 Uhr.
Genau so liebe ich unsere Familienessen. Sie kommen eh viel zu selten vor. Diese Tage sind echte Schätze und natürlich haben Feli und ich vormittags ausgiebig den Kochwein vorab verkostet. Immer lustig nach dem Motto:
Man nehme ein Glas Wein & schütte es in die Köchinnen.
Fabri, der italienische Genuss-Fachmann, lobte unser Ossobuco übrigens sehr. Es sei ihm jedoch „ein wenig zu viel Soße„, denn „so essen wir das nicht in Italien.“ Ich sehe schon, ich muss da meine schwäbische Botschaftertätigkeiten für verschwenderisch viel Soßenliebe auf dem Teller noch ein wenig vertiefen und Fabri beim nächsten Familienessen dazu abfragen. Da kenn i nix!
Hat euch mein tricky Ossobuco gefallen? Dann verlinkt mich gerne bei Instagram mit #trickytine, wenn ihr eines meiner Rezepte ausprobiert habt! Das erfreut mein Herz ganz besonders und so kann ich eure Gerichte in meinen Stories teilen.
Alles Liebe!
Eure trickytine ♥
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Dann zeige ich euch gerne noch ein paar mehr Rezept-Inspirationen für easy Fleischgerichte und Zubereitungen! Klickt euch einfach über das jeweilige Bild zum Rezept ♥ viel Freude beim Ausprobieren und Genießen!
2 kommentare
Einfach toll!l
Dankeschön, das freut mich sehr!