Das leckerste Traubengelee – einfach selber kochen!

Was bedeuten die Zahlen auf Gelierzucker?

Gelierzucker, auch bekannt als Pektin-Zucker oder Konfitürenzucker, ist ein wichtiger Bestandteil beim Einkochen von Marmeladen, Gelees und Konfitüren. Die Zahlen 1:1, 2:1 und 3:1 auf den Verpackungen von Gelierzucker beziehen sich auf das Verhältnis von Früchten zu Zucker, das für die jeweilige Sorte empfohlen wird. Hier sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gelierzuckersorten:

Gelierzucker 1:1: Dieser Zucker hat ein Verhältnis von 1 Teil Früchten zu 1 Teil Zucker. Er eignet sich gut für Früchte mit höherem Wassergehalt, wie zum Beispiel Erdbeeren oder Himbeeren. Mit diesem Zucker bekommst Du eine Marmelade oder Konfitüre, die süß ist und eine weichere Konsistenz hat.

Gelierzucker 2:1: Hier beträgt das Verhältnis 2 Teile Früchte zu 1 Teil Zucker. Dieser Zucker wird oft für Früchte mit niedrigerem Wassergehalt verwendet, wie Äpfel oder Birnen. Wenn Du Gelierzucker 2:1 benutzt, erhältst Du eine Marmelade oder Konfitüre, die weniger süß ist und eine festere Konsistenz hat.

Gelierzucker 3:1: Bei diesem Zucker beträgt das Verhältnis 3 Teile Früchte zu 1 Teil Zucker. Er eignet sich besonders gut für Früchte mit sehr niedrigem Wassergehalt, wie beispielsweise Feigen. Wenn Du Gelierzucker 3:1 verwendest, erhältst Du eine Marmelade oder Konfitüre, die weniger süß ist und eine noch festere Konsistenz aufweist. Beachte bitte, dass diese Konfitüren meist eine nicht allzu lange Haltbarkeit haben.

Warum verwenden wir 2:1 Gelierzucker für das Traubengelee?

Für mein fruchtiges Traubengelee habe ich mich für die Verwendung von 2:1 Gelierzucker entschieden. Hier sind die Gründe dafür:

1. Fruchtintensität bewahren: Trauben haben von Natur aus einen relativ niedrigen Zuckergehalt im Vergleich zu einigen anderen Früchten. Das Verwenden von Gelierzucker 2:1 hilft dabei, die natürliche Intensität des Traubengeschmacks zu bewahren, da weniger Zucker hinzugefügt wird. Dadurch schmeckt das Gelee schön fruchtig und nicht zu süß.
2. Feste Konsistenz: Gelierzucker 2:1 führt zu einer festeren Konsistenz in der Gelee, was insbesondere bei flüssigeren Früchten wie Trauben hilfreich ist. Das Gelee geliert dadurch ideal und ich mag auch persönlich keine zu flüssigen Gelees.
3. Weniger Süße: Trauben sind von Natur aus süß, und wenn Du Gelierzucker 2:1 verwendest, wird das Endprodukt weniger süß sein als mit einem Gelierzucker mit einem niedrigeren Frucht-zu-Zucker-Verhältnis. Das ist besonders vorteilhaft, wenn Du ein Gelee bevorzugst, das nicht zu süß ist.
4. Natürlicher Geschmack: Gelierzucker 2:1 unterstützt die Erhaltung des natürlichen Aromas der Trauben, da weniger Zucker hinzugefügt wird, der den Geschmack dominieren könnte.
5. Rotwein & Rosmarin kommen zur Geltung: Ich habe mich ja zur Zugabe von kräftigem Lemberger und frischem Rosmarin entschieden. Diese kommen ideal geschmacklich zur Geltung, da das Traubengelee nicht allzu süß ist.

So kannst du das Traubengelee maximal flexibel verwenden. Es schmeckt super zu einem kräftigen Käse, aber auch als süßer Brotaufstrich auf einem Butterbrot oder zu einem Croissant.

Mein Traubengelee geliert nicht richtig – was kann ich tun?

Je nachdem, wie viel Pektin (das ist das pflanzliche Geliermittel) in den Trauben ist, geliert dein Aufstrich besser oder auch mal weniger stark.

Nach den 4 Minuten Kochzeit des Gelees machst du einfach eine Gelierprobe. Dafür gibst du einen Löffel der gekochten Marmelade auf einen kalten Teller, schwenkst ihn und wartest kurz ab. Wenn der Aufstrich fest wird und die ideale Konsistenz hat, ist dein Traubengelee gut geworden.

Sollte das Traubengelee noch zu flüssig sein, gebe einfach etwas mehr Gelierzucker hinzu, koche alles noch einmal kurz sprudelnd auf und teste nochmals mit Gelierprobe, ob dein Traubenaufstrich nun für dich perfekt ist von der Konsistenz.

Dann füllst du alles in sterilisierte Gläser ab und verschließt diese sofort nach dem Befüllen. So stellst du sicher, dass keine Keime in dein Glas kommen und durch die kochend heiße Flüssigkeit, die nach dem Verschließen im Glas abkühlt, entsteht zudem das wichtige Vakuum, das dein Traubengelee lange haltbar macht.

5 Tipps, mit denen dein Traubengelee perfekt gelingt:

1. Kaufe frische, regionale Trauben – die schmecken jetzt herrlich aromatisch, haben kurze Wege vom Anbau zum Hofladen und du unterstützt damit die heimischen Erzeuger.
2. Wähle ruhig eine Traubensorte mit Kernen – die schmecken oft kräftiger, sind günstiger als die kernlosen Züchtungen und zum Schluss passieren wir eh alles ab fürs Traubengelee. Bye Bye Traubenkerne!
3. Achte darauf, einen wirklich großen Kochtopf zu wählen, denn beim sprudelnden Einkochen des Gelees breitet sich die Masse aus und kocht auch schnell mal über. 
4. Faustregel für das Traubengelee: auf 850 ml gekochten Traubenextrakt nimmst du 500 g Gelierzucker 2:1 – die genauen Angaben entnimmst du meinem Rezept unten
5. Cool down! Damit dein Traubengelee die perfekte Konsistenz bekommt, ist es wichtig, den gekochten Traubenextrakt aus ausgekochten Trauben und Rotwein nach dem Passieren abkühlen zu lassen. Mit dem kalten flüssigen Extrakt kochen wir dann mit der entsprechenden Menge an Gelierzucker das Traubengelee.