Schwäbisches Wiesenobst: Genießerland-Tour auf die Schwäbische Alb
[Dieser Beitrag enthält Werbung & tricky Ba-Wü Heimatliebe]
Auf zum schwäbischen Wiesenobst!
Die Streuobstwiesen der schwäbischen Alb gehören zu den größten Streuobstlandschaften Europas und erstrecken sich über 26.000 Hektar. Wir besuchen heute einen ganz besonderen Teil davon: die Wiesen der Manufaktur Jörg Geiger in Schlat bei Göppingen. Jörg Geiger hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders alte Obstsorten wieder bekannter und beliebter zu machen. Von über 700 Landwirten aus der Region bezieht er Apfelsorten wie Boskoop, Gewürzluiken oder Goldparmäne und Birnensorten wie das Stuttgarter Gaishirtle und die Champagner Bratbirne.
„Schwäbisches Wiesenobst“ bezieht sich auf Obstsorten, die traditionell in den Wiesen und Streuobstwiesen der schwäbischen Region in Deutschland angebaut werden. Diese Obstsorten können Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen und andere regionale Früchte umfassen. Der Begriff „Schwäbisches Wiesenobst“ unterstreicht die Bedeutung der traditionellen Streuobstwiesen für die regionale Landwirtschaft und den Erhalt der biologischen Vielfalt in Schwaben.
Manufaktur Jörg Geiger GmbH – Eschenbacher Straße 1b, 73114 Schlat bei Göppingen
In Schlat angekommen, bekommen wir als erstes ein Glas köstlichen alkoholfreien „Prisecco“ aus der Champagner Bratbirne und eine Führung von Manufaktur-Gründer Jörg Geiger persönlich. Die Manufaktur wurde 2003 erbaut und spielt seitdem eine Vorreiterrolle in der Erhaltung alter Obstsorten sowie für die Landwirte aus der Region. Jörg Geiger hat sich besonders die nachhaltige Landwirtschaft auf die Fahne geschrieben. Die Produktion seiner mittlerweile weit über 50 Sorten großen Produktpalette findet ausschließlich in der Region und im Namen seiner Manufaktur ohne externe Zwischenschritte statt.
Das schwäbische Wiesenobst wird in traditioneller, extensiver Wirtschaft angebaut. Das heißt, der Anbau ist nicht auf eine maximale Obstproduktion auf wenig Fläche ausgelegt, sondern konzentriert sich auf Unternutzungsformen und die Erhaltung der Landschaften und der Lebensräume der Region. Um die Interessen seiner, wie die Schwaben sagen, Gütlesbesitzer und der Manufaktur zu bündeln, hat Jörg Geiger den „schwäbisches WiesenObst e.V.“ ins Leben gerufen. Dieser gibt klare Vorgaben zu Anbau und Qualität der Obstsorten und setzt sich langfristig für den Schutz der Artenvielfalt und die Pflege des Lebensraumes Schwäbische Alb ein. Das klare Ziel des Vereins: schwäbisches Wiesenobst soll in einigen Jahren das EU-Siegel „g.U.“ erhalten und damit eine geschützte Spezialität der schwäbischen Alb werden. Wir sind große Fans dieses fabelhaften und wichtigen Projekts1
Die „Gütlesbesitzer“ liefern ihr geerntetes Obst, welches zu zu köstlichen Priseccos und anderen Kreationen verarbeitet wird, direkt in der Produktionshalle von Jörg Geiger ab. Genutzt wird hier ausschließlich original „schwäbisches Wiesenobst“. Diese Bezeichnung hat Jörg Geiger ins Leben gerufen, um sich von dem Begriff „Streuobstwiesen“ abzugrenzen. Denn um als schwäbisches Wiesenobst zu gelten, müssen die Produzenten einige strenge Kriterien einhalten. Im Gegenzug profitieren die Landwirte von wesentlich höheren Abnahmepreisen als marktüblich. Geiger bezahlt seinen Gütlesbesitzern bis zu 17 € pro 100 Kilogramm, anstatt wie üblich um die 6 €. Swabian Fairplay, sozusagen!
Kriterien für schwäbisches Wiesenobst
- Die Bäume müssen auf so genannten stark wachsenden Unterlagen gepflanzt sein.
- Nur maximal 155 Bäume dürfen auf einem Hektar Land gepflanzt werden, was wesentlich weniger Masse entspricht als beispielsweise auf Obstplantagen gepflanzt werden darf.
- Nur minimaler Einsatz von Herbiziden und Düngemittel in den Böden ist erlaubt. Glyphosat beispielsweise ist gänzlich verboten.
- Dazu kommen viele weitere Kriterien, wie beispielsweise die Verpflichtung mindestens auf 50% der Flächen Obstsorten anzubauen, die älter als von 1950 sind.
- Bonuspunkte gibt es für Obst in Bio-Qualität!
Schwäbisches Wiesenobst – Ab auf die Weide!
Anschließend geht es für uns raus auf die Wiesen und mitten hinein in die wunderschönen Hügel der schwäbischen Alb. Schließlich wollen wir auch live erleben, wo Stuttgarter Gaishirtle und Co. wachsen. Pflücken und reinbeißen empfiehlt sich hier übrigens nicht! Viele der alten Obstsorten schmecken roh sehr trocken und herb. Schon 1797 wussten die Obstbauer:
… die Champagner Bratbirne sei so streng und rau, dass sie kein Vieh genießen mag
Der Schwabe nennt den Geschmack beim Biss in eine Mostbirne übrigens „räs“. Damit beschreibt man den trockenen Geschmack der Gerbstoffe, die so stark sind, dass die Geschmacksnerven sie nach dem Probieren anscheinend erstmal nicht mehr vergessen. Deswegen verzichten wir hier lieber auf eine Kostprobe 😉 Der hohe Phenolgehalt macht das Wiesenobst zwar für den Verzehr ungenießbar, dafür eignet es sich bestens zur Gärung und der Herstellung köstlicher Getränke. Und auch in puncto Gesundheit sind die alten Obstsorten nicht zu verachten: Die Gerbstoffe wirken nachweislich gegen Herzerkrankungen und senken das Krebsrisiko – wenn das kein Grund für teamtricky und Halbstark ist, direkt die nächste Flasche Prisecco zu öffnen!
Wir wandern weiter durch die Obstwiesen, vorbei an Bäumen, die so wunderschön klingende Sorten tragen wie „Palmische Birne“, „Boskoop“, „Oberösterreicher Weinbirne“ oder natürlich die „Champagner Bratbirne“. Neben Obst wachsen hier auch zahlreiche Kräuter und Gewürze, die zum einen zur Biodiversität auf den Obstwiesen beitragen und die zum anderen zur Verfeinerung der Prisecco Sorten genutzt werden. Darunter befindet sich zum Beispiel Wacholder, der auf den kargen Böden der Alb besonders gut wächst und den Priseccos eine gewisse Schärfe verleihen kann. Auch finden wir bei unserem Spaziergang die letzten Schafgarben, die einen bitteren Geschmack haben und eine perfekte Ergänzung zu süßen Früchten sind.
Unser Ziel ist die Picknickstelle inmitten der Wiesen der Manufaktur Jörg Geiger, wo uns ein köstliches Picknick erwartet. Unter Obstbäumen genießen wir hausgemachte Salate und süße Köstlichkeiten, sowie vier weitere Sorten der Geiger-Produkte, die wir frisch gekühlt nach und nach testen und von denen uns eine besser schmeckt als die andere!
Begleitet uns in diesem Video zu einem traumhaften Tag auf den Streuobstwiesen der Schwäbischen Alb. Und natürlich schenken wir Euch auch ein Glas Prisecco ein und teilen unsere Apfel-Hefeschnecken mit Euch! tricky Ehrenwort ♥
Auf Wiedersehen von der schwäbischen Alb
Damit beenden wir Teil zwei unserer Genießerland-Reise und machen uns ganz verliebt in die tollen Wiesenobst-Produkte und die wunderschöne Landschaft vor den Toren Stuttgarts wieder auf den Heimweg. Unser besonderer Dank gilt der Manufaktur Jörg Geiger für den freundlichen Empfang und die Gastfreundschaft, sowie Herrn Geiger persönlich für seine Zeit und die tolle Führung durch die Manufaktur! Und natürlich unseren lieben Partnern von „Wir sind Süden“, die den Tag nicht nur fantastisch im Vorfeld organisiert haben, sondern auch mit uns vor Ort waren!
Unsere dritte Etappe der Genießerland Tour steht Anfang September an und führt uns wiederum in einen ganz anderen Teil Baden-Württembergs. Wir sagen nur so viel: das Schwäbische Meer erwartet uns! Seid ihr dabei?
Tschüss und Ade,
Eure trickytine ♥