Joghurtkuchen Rezept in köstlichen Varianten

„we call it a klassiker.“ so benannte franz beckenbauer einmal ein länderspiel, in dem deutschland auf england traf. dieses zitat habe ich zu gerne übernommen, und bei jedem küchenklassiker rufe ich es laut und entzückt heraus: maultaschen von mama nach altem hausrezept? we call it a klassiker! ein wirklich guter apfelkuchen? we call it a klassiker! käsekuchen nach uralten überlieferten aufschrieben? we call it a klassiker!
ich persönlich liebe ja diese alten rezepte, aus denen man schon am lesen erkennt, dass das ergebnis einfach köstlich werden muss! jeder von uns hat doch bestimmt ein überliefertes rezept von oma oder mama, welches er heiß und innig liebt? die rezepte meiner mutter sind allesamt auf kleinen, uralten minizetteln aufgeschrieben, die anweisungen eher kryptisch und nur auf anfrage verständlich. konkrete mengenangaben? backzeiten? nach aussage meiner mutter „merkt man doch, ob der teig noch mehl braucht“ bzw. „sieht man, wenn der kuchen fertig ist“. meine liebe mum, ich hoffe, ich habe ganz viel von deiner selbstverständlichen ruhe und deinem küchenbauchgefühl geerbt! ♥
aber nun zurück zu den klassikern! meine schwägerin, die seit jahren begeistert backt, hatte schon lange die vision, ein selbstgestaltetes backbuch zu erstellen, mit alten rezepten von den müttern und omas ihrer freundinnen. sie lebt in italien, und möchte ihrer italienischen familie und bekannten mit diesem buch klassische deutsche backgeschichte vermitteln. eine wunderbare idee, für die sie mich direkt begeistern konnte! derzeit treffen wir uns also einmal im monat, backen bis zu drei kuchen am tag und halten die werke fotografisch fest. ein echtes herzensprojekt!
einige klassiker möchte ich euch natürlich auch hier auf meinem blog vorstellen – und heute starten wir mit einem ganz einfachen, aber sehr feinen rezept, welches von einer freundin meiner schwägerin stammt. als mutter von zwei kindern macht sie gerne diesen joghurtkuchen, weil er fix gebacken ist und keine langen vorbereitungen benötigt. wir haben diesen kuchen gestern gemeinsam in unserem urlaub in spanien gebacken und fotografiert (hier haben wir nicht nur den schönsten fliesen fotohintergrund, sondern auch die saftigsten zitronen und orangen frisch geerntet vom baum, welche direkt mit ins und aufs gebäck durften! zudem verwendeten wir frische eier aus dem dorf meiner schwiegereltern, welche wirklich die bezeichnung „von glücklichen hühnern“ verdient hatten. noch nie habe ich solch unterschiedlichen farben, formen, varianten an eiern gesehen – dunkel, hell, gefleckt, klein, groß, rund, konisch…und einem wunderbaren geschmack sowie einem knallig-kräftigen eigelb! nimm DAS, du genormtes und gestempeltes EU-ei).
Rezept für den Joghurtkuchen
(für 8 kleine minikuchen oder eine große kastenform)
3 eier
240 gramm zucker
1 becher joghurt 3,5 % (200 gramm)
1 becher sonnenblumenöl (leeren joghurtbecher als maß verwenden)
240 gramm mehl
1 päckchen backpulver
1 päckchen vanillezucker
1 prise salz
abrieb von einer biozitrone
- ofen auf 175 grad umluft vorheizen. backform einfetten und mit mehl ausstäuben
- eier, zucker, vanillezucker und salz mit dem handmixer oder in der küchenmaschine aufschlagen, für gute 5 minuten
- abwechselnd öl und joghurt in die masse rühren
- mehl mit backpulver mischen, und zum schluss mit dem zitronenabrieb kurz in den teig unterrühren
- mischung in die backform geben und im vorgeheizten ofen ca. 45 minuten (kastenform) und 25-30 minuten (minibackform) backen
- stäbchenprobe!
dieser kuchen lässt sich wunderbar abwandeln – wir haben uns für folgende varianten entschieden:
blaubeere: gebt einige blaubeeren in den teig und nach etwa 10 minuten backzeit auf den kuchen oben auf. sehr lecker & fruchtig!
zitrone: gebt über den frisch gebackenen kuchen einen zitronensirup (gekocht aus dem saft einer zitrone sowie 50 gramm zucker), diesen noch über den warmen kuchen in der backform gießen und auskühlen lassen. mit puderzucker bestäuben und süß-sauer genießen!
orange: einen kleinen becher joghurt mit puderzucker und dem saft einer halben orange zu einem guß verrühren, und über die küchlein geben. mit orangenfilets garnieren.
welche küchenklassiker könntet ihr immer und immer wieder essen? und welche rezepte wurden in eurer familie überliefert? ich würde mich super freuen, euren persönlichen „WE CALL IT A KLASSIKER“ zu erfahren!
un besito aus dem schönen spanien & genießt das lange wochenende!
eure trickytine ♥
