Mein erster Foodfotografie Workshop: von Courage, Kreativität und der coolsten Gruppe ever

Calumet Workshop Food Fotografie Foodblog Stuttgart trickytine

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ende letzten jahres – ich stehe gerade an der kasse meines lieblingsfotodealers calumet stuttgart zum bezahlen – saust plötzlich eine attraktive junge frau von hinten an, und ruft mir zu:

DU bist doch die trickytine? die mit dem foodblog? hey, hast du nicht bock, hier bei uns einen foodfotografie workshop zu leiten?

ja, das ist die doro! ganz offen und immer voller enthusiasmus – wir haben uns auf anhieb super verstanden! auf ihre direkt herausgeschossene frage stand ich gefühlt erstmal ein paar sekunden nur so da, und guckte sie groß an. danach lachte ich und guckte wieder groß, in abwechslung. und ich war irgendwas zwischen überrascht-freudig-und-auch-leicht-zweifelnd. ob sie denn wüsste, dass ich meinen foodblog noch neben meinem regulären job betreiben würde? und ich mir die fotografie autodidaktisch selber in den letzten zwei jahren anerlernt hatte? und überhaupt, in den workshops säßen doch bestimmt vollprofis drin, was solle ich denn denen erzählen?

doro wischte jeden aufkeimenden zweifel mit einem „papperlapapp, du machst das großartig und bist perfekt für diesen workshop, also überleg’s dir! wir würden uns super freuen, mit dir zu arbeiten“ hinweg. und so überlegte ich und überlegte und überlegte. eigentlich bin ich ja sonst nicht so der ewige denker, und kann mich gut auf mein bauchgefühl verlassen. aber wir sprachen hier von einem workshop, vielen menschen, mit all ihren bedürfnissen und erwartungen…ja, ich hatte da durchaus meine zweifel, ob ich dem allen gerecht werden würde. ob ich vor allem MIR gerecht werden würde. der größte richter, der gerne alles total perfekt und durchstrukturiert hätte – der ist gar nicht in meinem umfeld zu finden. nein – der sitzt in mir und guckt genau, was ich so tue. gut, dass ich das weiß und mittlerweile gelernt habe, ihm auch mal kräftig auf die finger zu klopfen, wenn er mal wieder zu streng mit mir umgeht. eigentlich haben wir uns sogar voll gut eingegrooved, und mister inner perfectionism lässt mich auch wachsen und besser werden.

nachdem mir mein mann und meine engsten vertrauten allesamt zusprachen, das wagnis einzugehen – da besuchte ich doro und sagte: ok – lass es uns tun! und schneller als ich schauen konnte, war der termin online, und es gab kein zurück mehr. natürlich hatte ich tausend ideen im kopf – und die schrieb ich mir zusammen. ich wusste, dass ich meinen workshop sehr offen gestalten wollte. dass jeder seinen raum bekommen sollte. dass ich inhaltlich und thematisch einen groben rahmen vorgeben würde, aber sich jeder darin ganz in seinem tempo, seiner art und seinen kenntnissen ausbreiten dürfte.

und so entstand stück für stück meine präsentation, als theoretischer teil und start in den tag. natürlich waren fotografische basics beinhaltet, wie meine „fantastischen drei“: blende / verschlusszeit / iso, und wie man sie sich jenseits des automatikprogramms für das perfekte foto zu nutzen macht. licht, fokussierung, bildgestaltung, goldener schnitt, freiflächen, wie betrachten wir ein foto, wie erzeugen wir spannung, wie planen wir das set, welche kreativen stilmittel können wir nutzen, welche perspektiven eignen sich für welche momente und gerichte, wie spiele ich mit farben, kontrasten, texturen und wo bekomme ich eigentlich tolle und günstige food props und fotountergründe her? all das waren wichtige themen, die wir gemeinsam beleuchteten.

einige meiner special tricky tipps, die ich aus meinen 2,5 jahre foodblog für mich gesammelt habe, hatte ich natürlich auch aufgeführt. und weil ein bild typischerweise mehr sagt als tausend worte, hatte ich die präsentation mit ganz vielen fotografischen beispielen aus meinem blog bestückt und untermalt.

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…und dies ist nur ein kleiner auszug der präsentation (die ich übrigens meinen liebsten (mi amor, feli, martin) drei tage vor dem workshop noch in einer generalprobe präsentierte, mit beamer im wohnzimmer) 🙂 ja, my inner mister perfect and myself – wir zwei wollen halt immer gerne alles auf den punkt haben, wenn’s ernscht wird.

den zweiten und größten teil des tages plante ich als „hands on“ workshop, sprich: die teilnehmer sollten das gesehene in die tat umsetzen. dafür hatte ich zwei themen festgelegt, in herzhaft und süß. am vortag besorgte ich auf dem markt frische beeren, kirschen, tomaten und kräuter und backte den tag über dutzende von mini brownietörtchen und kleine focacciabrötchen. am nächsten morgen rührte ich noch eine mascarpone crème für das süße set und einen rucola-frischkäsedip für das herzhafte set an. und zwischendurch fuhr ich zwei wagenladungen voll mit fotountergründen, geschirr, besteck, fliesen, fläschchen, unterlagen und laptops zu calumet. also rein körperlich gesehen hatte ich an den zwei tagen mein sportpensum für 2016 abgeleistet, das sag ich euch!

am samstag morgen besorgte ich noch frische brezeln für die gruppe, packte jedem ein gläschen salzkaramell ein und fuhr mit leicht klopfendem herzen zu calumet. würde alles klappen? würde der beamer funktionieren? wie wohl die gruppe harmonieren würde? ob ich zu schnell sprechen würde vor lauter aufregung? oder gar zu schwäbisch? fragen über fragen schwirrten in meinem kopf herum, aber intuitiv spürte ich: das wird ein großartiger tag trickytinsche! und deine teilnehmer sind der hammer!

und so saß ich ab 10:00 uhr in unserem tollen, hellen workshopraum und grinste vorfreudig hinaus. bald kam meine erste teilnehmerin herein: mareen vom schönen blog chocolate and clouds. wir begrüßten uns direkt herzlich mit umarmung und erzählten angeregt. dann schneiten nach und nach alle herein. daniela mit den coolen glitzer espandrillos, aus düsseldorf. ralf, mit dem ich so viele lustige momente an dem tag hatte, auch aus düsseldorf. angelika, selbständige bäckerin aus stuttgart und einem tollen händchen für dekoration. wilhelm, großartiger portraitfotograf. meine liebe freundin juliane, die ihr auch schon von meinem blog kennt. die zauberhafte katha, ein kreativer sonnenschein. ulli aus würzburg, der die ganze weite strecke angereist war. und tobias, ambitionierter hobbyfotograf mit dem auge fürs detail. die gruppe hätte gar nicht unterschiedlicher, nicht vielschichtiger, nicht toller sein können!

nach der vorstellungsrunde gingen wir dann in den theoretischen teil, den ich mit ersten praxisübungen auflockerte. speziell der kreative bildaufbau und meine tricky tipps fanden großen anklang, und wir hatten sofort eine ganz offene und schöne stimmung im raum. jeder teilnehmer brachte sich total begeistert ein, jeder packte mit an, jeder half sich gegenseitig, jeder war konzentriert und wissbegierig. und zugleich plauderten wir, lachten und hatten ganz viel spaß!

nach der mittagspause fanden sich je zwei personen zusammen, und nachdem ich ein set exemplarisch gestyled hatte und ein paar allgemeine tipps in die runde warf, fingen danach alle eifrig an, ihre sets zu konzipieren, zu planen, aufzubauen. manche arbeiteten mit hellen untergründen, zarten farben und verspielten elementen. manche hatten sich ein rustikales set mit holz und dunklen elementen ausgedacht. und wieder andere arbeiteten ganz reduziert und auf den punkt. jeder fand seinen stil, sein tempo, seine ausdrucksweise. manchmal diskutierten wir auch über sets, suchten nach einem anderen weg oder tauschten props aus. und genau das war ja auch sinn und zweck der sache: ausprobieren, lernen, spielen! so nimmt man einfach am meisten für sich mit, wie ich finde!

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die zeit raste dahin wie im flug – zum schluss überspielte mir die gruppe noch alle fotos, jeder suchte seine zwei favoritenbilder aus, die ich kurz in lightroom bearbeitete und die wir dann gemeinsam besprachen. und jedes, wirklich jedes foto wurde ausgiebigst abgefeiert und beklatscht! 🙂 und zwar zurecht! es sind so unterschiedliche und schöne ergebnisse an dem tag entstanden, die kreativität und die offenheit meiner teilnehmer hat mich wirklich geflasht und ich bin nachhaltig begeistert! und hier einige ergebnisse unseres workshops:

clean und reduziert – die umsetzung von tobias ♥

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luftig und leicht – die umsetzung von mareen ♥

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zart und verspielt – die umsetzung von katha ♥

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mit dem auge für das detail und eine schöne dekoration – die umsetzung von angelika ♥

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mit tollem fokus auf die macro details – die umsetzung von ralf ♥
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ein tolles, helles set – die umsetzung von ulli ♥

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mit dem blick fürs wesentliche – die umsetzung von daniela ♥

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schön mit dem licht gespielt – die umsetzung von wilhelm ♥

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hoch hinauf geklettert für die perfekte vogelperspektive auf das set – die umsetzung von juliane ♥

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final kann ich sagen: der tag war für mich ein wagnis, etwas völlig unberechenbares, ein abenteuer. ich habe mich da einfach mal rücklings ins kalte wasser gestürzt und bin total erfrischt und inspiriert wieder aus dem schwimmbecken des lebens gestiegen! und was habe ich dabei für mich mitgenommen? vertrau dir! lass dich auf herausforderungen ein! du trägst alles, was du brauchst, längst in dir – und zwar in unendlichen und überschäumenden dimensionen!

just do it!

in diesem sinne wünsche ich euch ein überschäumend-schönes wochenende, und lasst euch auf die wagnisse, die das leben anbietet, ein. es lohnt sich!

liebe besitos!
eure trickytine

p.s. dieses hier war mein letztes slide in der präsentation. das zitat von henri cartier-bresson bringt es für mich total auf den punkt – fotografie ist sehen, wahrnehmen, lernen, scheitern, neu probieren, sich selbst finden. fotografie ist viel mehr als technisches wissen – und oft, wenn ich es schaffe, meine ratio dabei auszuschalten und mich auf mein auge und meine intuition zu verlassen….dann – entsteht was total magisches! und das gilt auch für alle anderen themen unseres lebens, in denen wir uns einfach mit allem, was wir bereits in uns tragen, in unserer ganz eigenen und einzigartigen weise ausdrücken….probiert es aus! es funktioniert! dickes tricky ehrenwort ♥

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